Über die Bettlerin

Hinter Schmutz und Lumpen versteckt sich hier die Künstlerin Semiramis Mühlenbeck. Genau wie das Bettelweib Lilo Lümmeley kennt sie die Höhen und Tiefen des Lebens, und weiß, wie schnell Fortunas Rad sich drehen kann.

Schon von Kleinauf fand sie die Hexe viel interessanter als die Prinzessin, und verbrachte ihre Jugend damit, nachts bei Sturm Geige zu spielen, in Baumwipfeln Bücher zu lesen und unbequeme Fragen zu stellen.

Wie es sich für eine Kleinkünstlerin gehört, kann sie ein abgebrochenes Studium der Geisteswissenschaften vorweisen, und fühlt sich erst dann ganz wie sie selbst, wenn sie auf der Bühne in eine andere Rolle schlüpfen kann.

„Lilo Lümmeley“ nutzt im Rahmen des transitiven Kunstbegriffs den liminoiden Raum des Mittelaltermarkts, um eine „neue Empfindsamkeit“ als Gegenentwurf zur ironischen Distanz der Postmoderne zu propagieren. Dabei sind unter anderem Themen wie Inklusion und soziale Gerechtigkeit im Spiegel der Historie Wegweiser auf der philosophischen Reise auf der Suche nach dem Kern des Menschseins.